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Nackenprobleme? Nackenschmerzen?

Der Fluch mit den Kissen.

Häufig besuchen uns Menschen, vor allem Frauen, in unserem Laden und fragen uns: «Haben Sie auch Kissen gegen Nackenverspannungen? Ich habe schon so viele Kissen probiert und keines hat wirklich geholfen. Jedes kostet auch wieder über hundert Franken. Was kann ich gegen diese Nackenprobleme tun?»

 

Ganz egal, ob Menschen Nackenverspannungen, Nackenprobleme, Nackenschmerzen oder gar Beschwerden wie ein Schleudertrauma, Bandscheibenvorfälle oder Halswirbel-Versteifungen haben, sie alle haben ganz oft Mühe in der Nacht oder am Morgen beim Aufstehen. Dies ist für Betroffene meistens lästig und steigert sich sogar bis zu Kopfschmerzen oder Migräne. Gerade wenn Sie schon einige Kissen probiert haben und die Nackenschmerzen immer noch nicht besser sind, dann gehören Sie vielleicht zu jenen, bei welchen die Probleme nicht vom Kissen verursacht werden. Und was wäre denn, wenn es eben gar nicht das Kissen ist?

Was wäre, wenn Ihre Schulter zu viel Druck hätte, wenn Sie auf der Seite liegen? Denn zwischen Ihren Schultern und der Taille haben Sie zwischen 8-12cm Differenz, pro Seite! Drücken Sie bei Ihrer Matratze mal in der Schulterzone 10cm mit der Faust rein. Und? Sie merken, das ist nahezu unmöglich bzw. nur mit sehr viel Druck. Dieser Druck überträgt sich durch die knöchernen Verbindungen vom Schultergelenk, über das Schlüsselbein, Richtung Halswirbelsäule. Die Nackenmuskeln sind nun gezwungen, die Fehlhaltung, die dadurch entsteht, zu kompensieren und das durch die bewegungslosen Tiefschlafphasen teilweise bis zu einer Stunde am Stück. Diese langanhaltende Spannung gibt manchmal, wie Sie nun wissen, Schmerzen. Das heisst, in der Seitenlage muss Ihr Bettsystem es zulassen, dass Ihre Schulter sanft eingebettet werden kann und Sie es nicht als nötig empfinden, diese nach vorne oder hinten weg zu ziehen. 

 

Alternativ wäre ja da die Rückenlage. Doch wenn auch diese sich negativ auf den Nacken auswirken kann? Denn wenn Sie gestreckt auf dem Rücken liegen, baut Ihre Muskulatur ziemlich viel Spannung auf. Eine Streckung ist logischerweise nicht entspannt. Prüfen Sie es nach: strecken Sie Ihren Arm aus und während der Arm gestreckt ist, entspannen Sie den Bizeps (Oberarmmuskel). Und? Sehen Sie: es ist nicht möglich, weil der Arm gestreckt ist. Sie müssen den Arm leicht biegen, damit der Muskel sich entspannen kann. Gestreckte Muskeln in Rückenlage können also nicht wirklich entspannen. Die Bauchlage ist definitiv auch keine Lösung. Denn das Abdrehen des Kopfes, damit Sie atmen können, ergibt eine Verdrehung der Halswirbelsäule und dies belastet die Muskeln immens.

 

Schauen Sie, wenn doch etwas nach mehreren Versuchen nicht geholfen hat, also die vielen Kissen zum Beispiel, dann wollen Sie mal einen komplett neuen Weg prüfen, einverstanden? Sonst kommt da nie ein besseres Ergebnis dabei raus. 

 

Tipp: Achten Sie auf eine passende Seitenlage

Ein Kissen ist offensichtlich nicht die Lösung. Verstehen Sie mich richtig: ein stützendes und perfekt passendes Kissen ist wichtig. Doch es ist meist nicht die Ursache für Nackenprobleme im Bett. Sie sollten darauf achten, dass Ihre Schulter wirklich sanft einsinken kann. Entfernen oder wenden Sie, sofern möglich, im Schulterbereich sämtliche Latten auf ca. 30 cm. Damit ein richtiges Loch entsteht. Wenn jetzt die Matratze flexibel genug ist, dann verhilft Ihnen das zu einer entspannteren Seitenlage, weil die Schulter Platz hat.

Illustrationen: G. Köhler

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